Einfache Achtsamkeitsübungen im Alltag
Wir Veganer sind achtsam zur Natur und zu den Tieren. Dabei dürfen wir aber auch uns nicht vergessen. Aber was bedeutet Achtsamkeit überhaupt?
Schlicht und einfach, im gegenwärtigen Moment zu sein - körperlich und geistig. 🌼
Das ist bei dem manchmal hektischen Alltag nicht immer leicht aber es lohnt sich achtsames Verhalten zu üben, denn es ist der Schlüssel zu Ruhe, Entspannung, Glück und Kraft.
Schon 10 Minuten am Tag reichen. Wir haben einfache Übungen für Dich herausgesucht mit denen Du Achtsamkeit im Alltag üben kannst. Probiere es gleich mal aus!
ACHTSAM GEHEN
Mache einen Spaziergang und konzentriere dich jeweils eine Minute auf das was Du siehst, hörst, riechst und fühlst. Bewerte es nicht, sondern beschreibe was Du siehst, hörst, riechst und welche Körperempfindungen Du spürst (z. B. das Abrollen der Füße). Wenn Deine Aufmerksamkeit abschweift (und das wird sie 😆), lenke sie wieder auf deine Sinneserfahrungen zurück.
ACHTSAMER TAGESBEGINN
Wie wachst Du morgens auf? Nicht wenige Menschen schlagen morgens um 6 Uhr ihren Wecker aus und fluchen erst einmal, wenn ein neuer Tag vor ihnen liegt. Das ist natürlich kontraproduktiv.
Übe, wenn Du aufwachst, zunächst Deinen Herzschlag oder Deinen Atem bewusst wahrzunehmen. Das geht auch mit geschlossenen Augen und in müdem Zustand. Atme langsam und achtsam 10x ein und aus und konzentriere Dich einzig auf dein Körpergefühl.
ACHTSAME MORGENROUTINE
Der morgendliche Gang ins Badezimmer, das Zähneputzen, das Duschen, das Anziehen - alles gehört zur morgendlichen Routine, die achtsam gestaltet werden kann.
Wie schmeckt die Zahnpasta in Deinem Mund? Wie fühlt sich das warme Wasser auf Deiner Haut an und was macht die Reinigung mit Deinem Körper?
Welche Gedanken gehen Dir dabei durch den Kopf, die absolut nichts mit der gerade ausgeführten Tätigkeit zu tun haben? Winke sie freundlich durch und komme zurück ins Jetzt.
ACHTSAME ERNÄHRUNG
Übe langsam zu essen und achte darauf was Du deinem Körper zuführst. Nahrung ist nicht nur überlebenswichtig, sondern ein Kernelement glücklichen Lebens.
Versuche, Dich beim Essen nicht ablenken zu lassen, sondern jeden Bissen wirklich zu schmecken, das Gericht zu genießen. Kaue langsam und so lange, bis alles gründlich zerkleinert ist. Sehe Dir das Essen an: Welche Farben liegen auf Deinem Teller? Ist Deine Speise gesund? Süß oder herzhaft?
ACHTSAME FREIZEITGESTALTUNG
Egal was Du so treibst, wenn Du nichts tun "musst": Praktiziere Deine Freizeitgestaltung achtsam.
Du kannst am Dienstagabend ohne Hintergrundmusik kochen oder am Wochenende bewusst schweigend einen Berg bezwingen und still am Gipfel ankommen. Wenn Du joggen gehst, dann lass den iPod zu Hause und sieh Dir lieber die Landschaft, die Tiere und die Menschen um dich herum an.
ACHTSAMES ARBEITEN
Achtsames Arbeiten bedeutet, Dich jeweils ganz auf Deine Tätigkeit einzulassen. Egal, ob Du am PC sitzt und mit Kunden telefonierst oder ob Du an einem Fließband stehst und routiniert nach Schema F vorgehst: Sei da und versuche, Dich geistig und emotional auf die jeweilige Tätigkeit einzulassen. Du wirkst hier und bist Teil eines großen Ganzen, bist Du Dir dessen bewusst?
Überprüfe achtsam: Wie riecht es an Deinem Arbeitsplatz? Welche Ausstrahlung hat der Raum? Wie fühlst Du Dich dabei? Sehnst Du Dich permanent nach der Pause? Hast Du lustige und nette Kollegen?
MOBILITÄT
Täglich fahren oder gehen wir von A nach B, dann nach C und schließlich landen wir bei D. Oft merken wir davon genau gar nichts, weil sich unser Auto fast schon autonom fortbewegt und wir die Strecke schon zig Mal hinter uns gebracht haben. Egal, womit wir uns bewegen, immer ist die (achtsamkeitsfeindliche) Ablenkung mit von der Partie: das Radio läuft im Auto, die Musik dringt in der U-Bahn aus den Kopfhörern, das Smartphone ist sowieso allgegenwärtig. Fortbewegung ist für uns meist ein Mittel zum Zweck, aber keineswegs eine Tätigkeit, die unsere Aufmerksamkeit bekommt.
Übe nun, künftig anders zu handeln. Trete den Weg zur Arbeit an, ohne Musik oder einen Podcast zu hören. Atme bewusst ein und aus, bevor Du losfährst und wiederhole diese erdende Übung auch beim Ankommen. Halt Deine Augen offen und nimm bewusst wahr, was um Dich herum geschieht.
ACHTSAMER TAGESABSCHLUSS
Wie gehst Du abends zu Bett? Mit welcher innerer Haltung beendest Du den Tag und welche Routinen haben sich eingeschlichen? Siehst Du fern, bis Dir die Augen zu fallen? Trinkst Du gerne 1 oder 2 Gläser Wein, um “runterzukommen”? Arbeitest Du, bis Du ins Bett fällst?
Der Abend ist das Ende eines jeden Tages, der nie wieder zurückkommen wird. Was pathetisch klingt, wird uns meistens dann bewusst, wenn ein geliebter Mensch stirbt oder wir einen anderen schweren Schicksalsschlag erleben, der uns an unsere Sterblichkeit erinnert: Wir wissen nie, was morgen passieren wird.
Versuche also künftig, Deine Tage achtsam abzuschließen und eine innere Dankbarkeit zu kultivieren, denn heute durftest Du bei allem Geschehenen dabei sein.
Ein wunderschönes Ritual für jeden Abend könnte ein kleines Büchlein sein, in das Du all die Dinge notierst, für die Du heute dankbar warst. Du kannst dich abends in die Wanne legen, Yoga machen, Deinen Körper ausgiebig pflegen oder andere Zuwendungen praktizieren, die Dich in eine wohlwollende Verbindung zu Deinem Körper bringen. Derartige Rituale fahren nebenbei dein ganzes System herunter und sorgen dafür, dass Du gut einschlafen kannst und Dein Atem einen langsamen Rhythmus annimmst.
Aus dem Buch "Achtsamkeit" von Maria Duran